Stellungnahme

Hallo Freund*innen,
wir müssen reden!

Wir haben mitbekommen, dass einige Künstler*innen und Bands, die dieses Jahr in unserem Line-Up vertreten waren, im Umfeld des coracis Aussagen getroffen haben, die wir problematisch finden.

Während des Festivals kam es zu einem Zwischenfall, als sich ein Bandmitglied das T-Shirt auszog. Zu unserem Konzept (welches den Bands auch im Vorfeld zuging) gehört es, dass cis-männlich gelesene Personen nicht oberkörperfrei herumlaufen sollen. Wir sehen dies als einen solidarischen Akt gegenüber Frauen und Trans* Personen, denen dies im Gegensatz zu Männern in der Regel nicht möglich ist. Als dieser von unserem Awareness-Team darauf angesprochen wurde, anwortete er mit einem sexistischen Spruch.

Außerdem wurden durch einige Bands in den letzten Tagen Aussagen in Bezug auf die aktuelle Situation in Israel und den Palästinensische Autonomiegebieten sowie den Nahostkonflikt als Ganzes getätigt, die wir problematisch finden.

Bereits beim Booking der Künstler*innen wurde explizit darauf geachtet, dass diese keine politisch fragwürdigen Inhalte in ihrer Musik oder in Statements transportieren. Dazu gehört für uns neben Rassismus, Sexismus und anderen Diskriminierungsformen selbstverständlich auch Antisemitismus. Auch wenn wir uns bemüht haben, die Einstellungen der Künstler*innen im Vorhinein einzuschätzen, war es leider nicht möglich, dies zu verhindern – denn die entsprechenden Positionierungen wurden jeweils kurz vor, während oder erst nach dem Festival getätigt.
Aus diesem Grund erreichten uns diese Aussagen erst, als das Festival für uns als Team bereits begonnen hatte. In einer kurzfristig getroffenen Entscheidung beschlossen wir, das Festival wie geplant durchzuführen.
Die vollständige Dimension der von einigen Musiker*innen getroffenen Aussagen wurde erst nach dem Festival klar. Hätten wir einige Informationen früher gehabt, wäre unsere Entscheidung eine andere gewesen.

Antisemitismus gibt es bei radikalen Rechten, bei islamistischen Gruppierungen, in der Mehrheitsgesellschaft und leider auch bei Linken. Anders als die offene Feindschaft gegen Jüd*innen und Juden äußert sich moderner Antisemitismus oft verdeckter. Neben strukturellem und sekundärem Antisemitismus, auf die wir hier nicht näher eingehen wollen, ist es heute gerade der Antizionismus bzw. die sogenannte „Israelkritik“, welche antisemitische Ressentiments bedient.

Hier ist der Bezugspunkt meist der Nahostkonflikt. Unter dem Vorwand der „Kritik“, die durchaus berechtigt sein kann, wird die Politik Israels mit zweierlei Maß gemessen, dämonisiert und dient als Projektionsfläche für den Antisemitismus. Das äußert sich in Hass, Gewalt und Boykottaufrufen gegen den Staat, der als Konsequenz auf die Vernichtung der europäischen Juden im 2. Weltkrieg gegründet wurde. Während die meisten Kriege auf der Welt die „Kritiker*innen“ wenig bis gar nicht interessieren, wird Israel sein Recht auf Selbstverteidigung oder gar das Existenzrecht abgesprochen.

Stattdessen gibt es eine diffuse Solidarität mit den örtlichen „Befreiungsbewegungen“, in deren Kampf pauschal ein Bestreben nach Frieden, Freiheit und Menschenrechten gesehen wird. Dass die maßgeblichen Gruppierungen im „Widerstand“ gegen Israel, also beispielsweise die Hamas oder die libanesische Hisbollah, knallharte Antisemiten und Islamisten sind, unter denen auch viele der „eigenen“ Leute leiden, wird ignoriert. Würden sich diese tonangebenden Gruppen durchsetzen, bedeutete dies wahrscheinlich den Tod oder die Vertreibung der israelischen Jüdinnen und Juden. Homosexuelle, Feminist*innen und Linke in der Region hätten wohl auch nicht viel zu lachen. Für uns ist es so einfach wie banal, dass diese Form von „Widerstand“ keine Solidarität verdient.

Die aktuellen Äußerungen zum sogenannten „Great March of Return“ und dessen Verklärung als spontanen, friedlichen Protest anstelle einer von offenen Antisemiten organisierten und auf Eskalation ausgerichteten Aktion gegen Israels Bewohner*innen, zeigt einmal mehr exemplarisch, dass Antisemitismus auch bei linken Menschen und Gruppen leider immer noch ein Problem ist.

Wir möchten uns dafür entschuldigen, dass wir den entsprechenden Künstler*innen – von außen betrachtet – widerspruchslos eine Bühne geboten haben. Nichtsdestotrotz danken wir allen Beteiligten für die zahlreichen positiven Aspekte des Festivals und hoffen, dass über die diesjährige Problematik eine Debatte in Lüneburg und darüber hinaus entsteht.

Euer coraci-Team 2018

Dear Friends,
We have to talk.

We’ve noticed that a few of the artists and bands, who participated in our festival this year, made some statements that we find to be problematic. During the festival, an incident occured, when one member of the band took of his shirt. Our concept (which was send to the bands before the festival) includes that people, who are seen as cis men, should not participate naked from the waist up. We see that part of our concept as a way to show solidarity to women and trans* people , who in contrast to men generally are not able to do so. When the person was asked to put his shirt back on by our awareness team, he answered with a sexist response.

In addition to that, a few bands posted statements during the last days concerning the situation in Israel and the autonomic territories of palestine as well as the Middle East conflict as a whole that we find problematic.

During the booking process, we looked explicitly that neither the music nor the statements of the artists would include politically questionable meanings. For us that means that there is no room for racism, sexism and other forms of discrimination and also not for antisemitism. Even though we tried to gain an overview of the attitude of the artists beforehand, it was unfortunately not possible to prevent this – as the statements that we are talking about were posted shortly before and after the festival.

Because of this, these statements that we are talking about, reached us as the festival was already starting. At short notice we decided to realize the festival as planned.
The full dimension of the statements of some of the artists was revealed after the festival.

Antisemitism does exist in radical right-winged groups, in islamistic groups, in mainstream society and unfortunately also in left-winged groups. Modern antisemitism is most of the times better hidden in contrast to an open enmity against jewish people.
Besides structural and secondary antisemitism, which we will not discuss further here, it is antizionism, or rather the so-called „critique of Israel“ which serves antisemitic resentment, today.

The point of reference is most of the times the Middle East Conflict. Under the pretext of „critique“, which can also be quite eligible, a double standard is applied to the politics of Israel, it is demonized and serves as a projection surface for antisemitism. This utters in hate, violence and calls for boycott against the state, which was founded as a consequence of the extermination of European jews in World War II. As the „critics“ are less or not at all interested in most of the wars on the planet, Israels right on defense or even the right to exist are denied.

Instead there is a vague solidarity with local „liberation movements“, in whose war there can be seen a general endeavor for peace, liberty and human rights. That the essential groups in the „resistance“ against Israel, for example the Hamas or the lebanese Hezbollah, are uncompromising antisemitists and islamists from whom also the „own people“ suffer, is ignored. If these predominant groups would assert, this would probably mean the death or the displacement of Israeli jews. Homosexuals, feminists and left-winged people in that region would also have no laughing matter. For us it is as easy as it is banal, that this form of „resistance“ does not deserve appreciation.

The current statements of the so-called „Great March of Return“ and its glorification as spontaneous and peaceful instead of an action, which is organized by antisemitists and focused on escalation, against the residents of Israel, does show that antisemitism is still a problem in left-winged groups.

We want to apologize, that we offered a stage, seemingly unquestioningly. Nevertheless we want to thank all the people who were involved for the numerous positiv aspects of the festival and we hope that there will be discussions about this years problems in Lüneburg and also further.

Yours,
Coraci Team 2018

The Movement (DK)

„Clean living under difficult circumstances“
Eben noch als Support von Feine Sahne Fischfilet in Hamburg und jetzt im Mai bei uns auf dem Coraci Festival. Das Trio aus Kopenhagen orientiert sich musikalisch an den großen Bands der Mod-Geschichte wie „The Who“ und „the Jam“ und mischt dies mit einer Prise Punk und virtuosem Performen ihrer Instrumente. Ihre politischen Vorbilder sind Karl Marx und Rosa Luxemburg. Zieht euch schon mal eure Tanzschuhe an und freut euch auf eine fette Liveshow.

Ebow

Experimentelle Klänge und sozialkritischer Rap trifft auf Club-taugliche Beats. Ebows Style reicht von Old School Rap bis hin zu Future R’n’B. Mit dabei hat die Wahlwienerin ihr neues Album „Komplexität“, in dem sie sich dem Status Quo unserer Gesellschaft annimmt. Seit 2016 Teil des Trios „Gaddafi Gals“, freuen wir uns extrem auf ihren Solo-Auftritt beim Coraci 2018.

DREAM NAILS (UK)

Macht euch bereit für die „Punk Witches“ aus London.
Die perfekte Mischung aus politischem Aktivismus und rotzigen Riot-Grrrl-Klängen. The Ramones trifft Bikini Kill. Do it youself steht bei „Dream Nails“ an vorderster Stelle. Ohne Labels und Management touren die Vier durch die Weltgeschichte und wir freuen uns, sie das erste Mal in Lüneburg begrüßen zu dürfen!

the deadnotes

the deadnotes
Indie/Punk der feinsten Sorte, im Gepäck ihr Knaller-Debütalbum „I’ll kiss all fears out of your face“ (2016). Mit ca. 350 Shows in weit über 20 Ländern haben die Drei in ihren 20er Jahren wohl mehr Tage auf der Autobahn als auf Arbeit und in der Schule zusammen verbracht. Nach Supporttouren mit Bands wie ITCHY, Smile And Burn oder Beach Slang (US) dürfen wir sie endlich in voller Besetzung in Lüneburg begrüßen.

Lena Stoehrfaktor

Zum ersten Mal beim Coraci mit dabei: die Rapperin Lena Stoehrfaktor aus Berlin, Teil der Hip Hop Crew „conexion Musical“. Freut euch auf ne Menge erstklassiger DIY Beats mit klaren Ansagen für mehr Freiräume in den Köpfen und auf den Strassen!

Roter Hering

ROTER HERING
Was gibt es schöneres, als an einem Samstagnachmittag den lieblichen Klängen von Arbeiterliedern aus zwanzig Rostocker Kehlen zu lauschen? Ja, wir haben es getan und haben tatsächlich einen Chor eingeladen! Wir präsentieren euch: Roter Hering Klassenkampfcore, das singende Geschichtsprojekt, das unseren Festivaltag einläuten wird.

04.05. – 18:00 Erinnerungskultur in Lüneburg – Spaziergang & Diskussion

Treffpunkt: Parkplatz bei der Ratsbücherei. Anschließend Diskussion im Freiraum Lüneburg.

Das „Ehrenmal der 110. Infanterie“ hat Einzug in den politischen Diskurs gefunden: Die entfachte Debatte stellt den Umgang der Stadt Lüneburgs mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit in Frage.
Wir laden euch zu einem thematisch begleiteten Spaziergang zu dem besagten „Ehrenmal“ ein. Anschließend werden wir uns im Freiraum einfinden, wo Professor Ulf Wuggenig eine Einführung in den künstlerischen Umgang mit vergleichbar umstrittenen Objekten geben wird. Es folgt eine interaktive Session, in der wir gemeinsam kreative Lösungen für das Lüneburger „Ehrenmal der 110. Infanterie“ entwickeln und diskutieren wollen.

 

07.05. – 19:30 Lesung: James Baldwin „Von dieser Welt“

Grenzenlos: Neu übersetzt
James Baldwin „Von dieser Welt“
Gespräch mit der Übersetzerin Miriam Mandelkow
Moderation: Susanne Mayer, Die Zeit
Eintritt: 9 € / 7 € erm.
Tel. Kartenreservierung unter: 04131-3093687
Für Student*innen der Leuphana gilt das Semesterticket Kultur

„Dieses Buch sollte – wie Salingers `Fänger im Roggen´ – als der eine große amerikanische Roman gekrönt werden.“ The Independent

John Grimes ist ein schwarzer, empfindsamer Junge aus Harlem, sexuell unschlüssig, seine einzige Waffe zur Selbstverteidigung ist sein Verstand. Aber was nützt es, von den weißen Lehrern gefördert zu werden, wenn der eigene Vater einem tagtäglich predigt, man sei hässlich und wertlos, solange man sich nicht von der Kirche retten lässt. John sehnt sich danach, selbst über sein Schicksal zu entscheiden; kein Vater, den er trotz allem liebt, kein Gott, den er trotz allem sucht. Als am Tag von Johns vierzehntem Geburtstag sein Bruder Roy von Messerstichen schwer verletzt nach Hause kommt, wagt John einen mutigen Schritt, der nicht nur sein eigenes Leben verändert.

Miriam Mandelkow ist eine vielfach ausgezeichnete Übersetzerin. Sie wurde 1963 in Amsterdam geboren und lebt heute in Hamburg. Zuletzt hat sie Werke von Samuel Selvon, Ta-Nehisi Coates und Richard Price ins Deutsche übertragen.

Eine Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Literaturbüro Lüneburg, Literarische Gesellschaft

Ort: Heinrich-Heine-Haus
Am Ochsenmarkt 1 a, 21335 Lüneburg, Germany

09.05. -18:00 Djaka Vibes – Dance workshop & small discussion

Djaka Vibes – Tanzworkshop und kleine Diskussion

Komm mit Djaka (Freude!), teile die Vibes und Geschichten!

Rose-Ivoire nimmt dich mit auf eine musikalische Reise vom Süden über den Osten und den Westen bis hin zum Norden Afrikas. Anschließend berichten euch Mitglieder der Leuphana African Students Organisation ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Integration.

Bring deine Sportsachen mit und wir sehen uns: Mittwoch, den 09.05.2018 um 18 Uhr im Asta Wohnzimmer! 🙂

Djaka Vibes – Dance workshop and small discussion

Come with Djaka (Joy!), share the vibes and the stories!

Travel with music and Rose-Ivoire from South to Nord Africa, through East and West. Finally, members of the Leuphana African Students Organisation will discuss their personal experiences with integration.

Don’t forget your sport clothes and see you: Wednesday, 09.05. at 18 o’clock in the Asta Wohnzimmer! 🙂

08.05. – 19:00 Man for a Day – Film & Diskussion im Checkpoint Queer

„Man for a Day“
Filmvorführung & Diskussion in Kooperation mit dem Checkpoint Queer

Location: Checkpoint Queer (Beim Holzberg 1)

„Ihr müsst euch entscheiden wie groß euer Penis sein soll!“:
Performance Künstlerin und Gender Aktivistin Diane Torr lädt Frauen ein, aus angelegten Verhaltensmustern auszubrechen und den Mann in sich zu entdecken. Die Teilnehmerinnen des Workshops „Man for a Day“ gestalten ihre eigene Person. Ideenreichtum ist nicht nur bei der Biographie, sondern auch in der äußeren Verwandlung gefragt. Mit angeklebten Bärten und Geschlechtsteilen aus Watte eröffnet die Dokumentation einen humoristischen, eigensinnlichen Blick auf Geschlechterrollen.
Im Anschluss möchten wir mit euch über den Umgang mit geschlechtlichen Identitätskonstruktionen diskutieren.

Perspektiven nach dem NSU-Prozess – Vortrag & Diskussion

Die Veranstaltung „Perspektiven nach dem NSU-Prozess“ am Sonntag im blaenk muss krankheitsbedingt leider ausfallen. Wir werden sie aber demnächst nachholen, versprochen!

Bis dahin, achtet auf das bald anstehende Prozessende, am Tag der Urteilsverkündung im NSU-Prozess werden wir nämlich auch hier bei uns in Lüneburg auf die Straße gehen!

Euer coraci-Team

Perspektiven nach dem NSU-Prozess
Vortrag & Diskussion mit NSU Watch

5 Jahre nachdem der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier Unterstützer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) im Mai 2013 am Oberlandesgericht München begann, wird dieses Jahr ein Urteil erwartet. Doch bereits jetzt ist klar, dass der Prozess wenig Aufklärung gebracht hat. Während sich die Staatsanwaltschaft und das Gericht auf Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt, Beate Zschäpe und eine Hand voll Unterstützer als angeblich isolierte Terrorzelle fixiert, bleibt vieles im Verborgenen und wird vermutlich erst in Jahren oder nie an die Öffentlichkeit gelangen. Die Justiz scheitert an der Aufklärung des Neonazi-Terrors, des deutschlandweiten Unterstützer-Netzwerks und der Verstrickung des Verfassungsschutzes.

Überlebende und Betroffenen der Morde, antirassistische Initiativen sowie kritische Journalist*innen begleiten den Prozess von Anfang an. Die Versuche diese ausbleibende Aufarbeitung und Auseinandersetzung zu begleiten, zu skandalisieren und voranzutreiben scheiterten meist an der ausbleibenden Resonanz der deutschen Mehrheitsgesellschaft.

Wir möchten zusammen mit euch und Caro von NSU-Watch der Frage nachgehen, wie es nach dem Prozess weiter gehen kann. Welche Perspektive wir für die weitere Aufklärung des „NSU-Komplex“ haben wir? Was ist von den Untersuchungsausschüssen der Bundesländer zu erwarten? Welche Möglichkeiten der Intervention unsererseits gibt es?

NSU-Watch ist ein bundesweites, antifaschistisches Bündnis, das die Aufklärungsarbeit zur rechtsradikalen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) kritisch begleitet und dokumentiert sowie Hintergründe recherchiert. Es nahm seine Arbeit im April 2013 vor Beginn des Münchener NSU-Prozesses auf, wird von einer Gruppe Ehrenamtlicher betrieben und von zivilgesellschaftlichen Initiativen getragen. Es wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Infos: www.nsu-watch.info

Ort: blaenk – Lünertorstraße 2
Der Eintritt ist frei.

15.05. – 19:00 Film: „Les coups de leurs privilèges“ mit Publikumsgespräch

Das coraci 2018 zeigt in Kooperation mit dem Arbeitskreis Antirassismus aus dem Anna & Arthur einen Dokumentarfilm über rassistische Polizeigewalt.

Im Anschluss:
Publikumsgespräch mit Regisseurin Sabrina Thawra via Skype

Eintritt: 6,50 €

SCALA Programmkino | Apothekenstraße 17 | 21335 Lüneburg | Karten-Telefon: (0 41 31) 224 32 24

Infos zum Film:

F 2017 • Regie: Sabrina Thawra • 56 min • Originalfassung mit deutschen Untertiteln

In Frankreich sterben jährlich, während oder nach einer Festnahme durch die Polizei, zwischen 10 und 15 unbewaffnete Personen. Um die Polizisten „reinzuwaschen“, verweisen die Behörden in den meisten Fällen auf die vermeidlichen „Herzprobleme“ der Opfer oder versuchen sie für ihren eigenen Tod verantwortlich zu machen. Die Polizisten hingegen werden selten für ihre Straftaten verurteilt. Interviews von Soziolog*innen, Aktivist*innen und Archivbilder zeigen die Kämpfe von Migrant*innen von den 60er Jahren bis heute. Die Mehrheit der Polizeiverbrechen richten sich gegen Migrant*innen aus den französischen Kolonialländern oder deren Nachfahren und finden in den Vororten statt. Dieser Film wurde aus der Initiative geboren sich mit der Frage um Kriminalität und Straffreiheit der Polizei in Frankreich auseinanderzusetzen. Frankreich wurde gerade erst aufgrund seiner rassistischen Kontrollpraxis verurteilt. Die Medien und die Justiz sprechen hingegen die Polizist*innen frei. Dieser Film ist zu Ehren von den Menschen, die gegen Polizeiverbrechen kämpfen und den Familien der Opfer.

Website: https://lescoupsdeleursprivileges.com/

16.05. 19:30 AfD & FPÖ – Vortrag von Stephan Grigat

AfD & FPÖ: Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder – Vortrag & Buchpräsentation mit Stephan Grigat

Ort: Universität Lüneburg – Hörsaal 3 (Scharnhorststraße 1)

Mittlerweile sitzt die AfD mit über 90 Abgeordneten im deutschen Bundestag und die FPÖ besetzt in der österreichischen Bundesregierung entscheidende Ministerien. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Parteien werden in dem Band „AfD & FPÖ“ diskutiert.

Die Beiträge des Bandes analysieren Politik und Ideologie der „Alternative für Deutschland“ und der „Freiheitlichen Partei Österreichs“ vor dem Hintergrund der Asyl-, Flüchtlings- und Islamdebatte in den Nachfolgestaaten des Nationalsozialismus. Die vergangenheitspolitischen Diskussionen über den Umgang mit dem NS in den beiden Parteien werden ebenso beleuchtet wie die Positionierungen zum Antisemitismus, zu Israel und zur muslimischen Einwanderung.

Die Beiträge thematisieren die völkischen, aggressiv-nationalistischen Positionierungen von AfD und FPÖ, die von beiden Parteien proklamierten Geschlechterbilder und Gesellschaftsvorstellungen, die Rolle von studentischen Burschenschaften und die Entwicklungen in einzelnen Landesverbänden. Begriffe wie „Rechtspopulismus“ und „Rechtsextremismus“ werden vor dem Hintergrund der Erfahrung des Nationalsozialismus ebenso diskutiert, wie Strategien gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus in Zeiten des Erstarkens islamistischer Bewegungen.

Stephan Grigat ist Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum der Uni Potsdam und Research Fellow am Herzl Institute for the Study of Zionism and History der University of Haifa. Er ist Autor von „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014) und Herausgeber von „AfD & FPÖ. Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlchterbilder“ (Nomos 2017) sowie „Iran – Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel & Atomprogramm“ (Hentrich & Hentrich).

http://www.nomos-shop.de/Grigat-AfD-FP%C3%96/productview.aspx?product=28904

Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung des coraci 2018 in Kooperation mit SJ – Die Falken Nordniedersachsen.

17.05. – 17:00 Theaterstück: „Und als sie gemeinsam zum Mond hinauf blickten, sahen sie:…“

„UND ALS SIE GEMEINSAM ZUM MOND HINAUF BLICKTEN, SAHEN SIE…“

Ein Glow-in-the-dark-Märchen für alle, die immer Prinzessinnen sein wollten, und alle, die das nie wollten; für alle, die nie gerettet wurden und alle, die es nie brauchten; für alle, die nie einen Drachen zum Besiegen oder Anfreunden gefunden haben, und alle, die gar nicht wissen, für was sie sich entscheiden würden. Ein Märchen für alle, die Märchen erzählen wollen, und alle, die im Märchen nicht erzählt werden.

Für Kinder geeignet.
Der Eintritt ist frei.

17.05.2018 – 17:00

Im Anna&Arthur (Katzenstraße 2)

Vortrag: Stolze weiße Jungs im elektronischen Stahlgewitter

Wir werden dieses Jahr vom Pech verfolgt!

Die für Freitag geplante Veranstaltung Vortrag: Stolze weiße Jungs im elektronischen Stahlgewitter muss leider abgesagt werden. Die Gruppe Vonnichtsgewusst aus Wien muss sich juristisch gegen österreichische Rechtsradikale zur Wehr setzen! Wir sind sehr sehr traurig über diese notgedrungene Absage!
Wir werden versuchen in Absprache mit den Referent*innen die Veranstaltung nachzuholen

Den Genoss*innen viel Erfolg auf allen Ebenen, egal ob vor Gericht, in Clubs, Hörsälen oder auf der Straße – Keinen Meter den Faschisten!

 

„Stolze weiße Jungs im elektronischen Stahlgewitter – Aktuelle rechtsextreme Zugriffe auf elektronische Subkultur. Eine Reise von Europa über Russland in die USA“

Zusammen mit der Gruppe Mensch Merz unternehmen wir am Freitag vor dem coraci – festival contre la racisme eine kleine Weltreise durch die Welt der Neuen Rechten und ihrer Zugriffe auf diverse Formen elektronischer Musik.

Bekannt ist die Gruppe aus Wien durch Analysen der Neuen Rechten – in all ihren Erscheinungsformen – mit Schwerpunkt „Identitäre Bewegung“ und Burschenschaften in Deutschland und Österreich.

https://twitter.com/menschmerz
http://vonnichtsgewusst.blogsport.eu/

Das war unser 2016!

Hier unser Info-Text von 2016:
Am 21. Mai 2016 findet zum siebten Mal an der Uni Lüneburg das coraci-Festival (ehemals Sonar) unter dem Motto humanité, diversité, solidarité statt. Wir laden euch ein, bei Musik, Diskussionen, Workshops, sportlichem und kulturellem Programm mit einer Gesellschaft auseinanderzusetzen, in der ein menschenwürdiger Umgang gepflegt wird, in der verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen frei sind und sich gegenseitig unterstützen. Ob es dabei um eine Utopie oder um ein Konzept geht, um das wir kämpfen wollen und sollen, könnt ihr an dem Tag und an vielen weiteren Tagen diskutieren.
 
Facts: 
· Politisches coraci-Festival zur  humanitären, diversen und solidarischen Weltgesellschaft 
· Festivaltag: 21. Mai 2015, ab 12 Uhr
· Buntes Rahmenprogramm: 17.05 – 21.05 
· Freier Eintritt 
· hauptsächlich auf dem Uni-Campus-Gelände
· Workshops, Bands, Sport, Essensstände & vieles mehr 
 
In was für einer Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?
Gedanken darüber, was sich für eine humanitäre, diverse und solidarische Gesellschaft ändern muss, sind nach wie vor, vielleicht sogar mehr denn je angebracht.
Europa schottet sich immer noch weiter ab, nimmt keinerlei Rücksicht auf die Weltsituation und ist nur auf die eigenen Privilegien bedacht. Sind das humanitäre Maßnahmen?
Menschen, die Krieg und Verfolgung entfliehen wollen, werden an den Grenzen festgehalten und ihre Situation wird als „Krise“ instrumentalisiert, anstatt sie zu verbessern.
Rechtspopulismus ist auf dem Vormarsch – nicht nur mit den Wahlsiegen der AfD, sondern auch in anderen Ländern (Europas) und in den Köpfen der Menschen wird Rassismus und Hetze wieder salonfähig.
Unterdrückung und Ungleichheit bleiben ein großes Problem, das nicht-privilegierten Menschen, zum Beispiel aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Sexualität, Steine in den Weg legt – seien sie gesellschaftliche Strukturen oder direkte und aktive Anfeindungen.
Für uns sieht eine gute Gesellschaft anders aus!
Wir möchten mit euch gegen diese menschenverachtende und freiheitsraubende Politik kämpfen. Jede*r Erdenbewohner*in sollte das Recht und die Freiheit haben, so zu leben, wie sie*er sich wohl fühlt, ohne dabei Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung zu haben. 
Herkunft, Glaube, Sexualität, Krankheit/Einschränkung oder Lebensentwurf sollen kein Grund sein, um Menschen zu verurteilen oder schlechter zu behandeln als Andere. Wir möchten eine Gesellschaft, die nicht nur Einige zum Nachteil der Anderen fördert, sondern alle Menschen schätzt und mitnimmt.
Lasst uns dafür einen Tag die Zeit nehmen, die Oberfläche zu verlassen, die Distanz zwischen Uni und Welt verschwimmen zu lassen und uns mit Workshops, Vorträgen, Filmen, Sport und tollen Musikbeiträgen einen Raum für Denkanstöße und Diskussionen zu geben auch um uns selber zu reflektieren und festgefahrene Denkmuster zu hinterfragen. 
Wir laden alle ein, umsonst und draußen in hoffentlich sommerlicher Atmosphäre sich zu informieren, zu sensibilisieren, zu mobilisieren, zu vernetzen, zu diskutieren und gemeinsam zu feiern. 
Lasst uns tanzen, singen, Menschen treffen, Kulturen austauschen, Horizonte erweitern und zusammen eine Gemeinschaft der Freundschaft, Offenheit und Solidarität schaffen, in der sich jeder Mensch wohlfühlt. 
Deshalb achtet aufeinander, seid rücksichtsvoll! 
Rassistische, sexistische, nationalistische, homophobe, antisemitische, fremdenfeindliche oder ähnlich schäbige Sprüche und Verhaltensweisen gehören selbstverständlich nicht auf das coraci!
Unser Anspruch ist es nicht, ein durchgestyltes Event abzuliefern, sondern wir wollen ein schönes Festival als politisches Projekt auf die Beine stellen und unsere Vision eines Zusammenlebens aufzeigen. Die Eintritte zum Festival und zu den Veranstaltungen des Rahmenprogramms sind frei. Das coraci wird durch Menschen organisiert, die in politischen Projekten aktiv sind und Lust auf Festivalplanung haben. Zudem finanziert sich das Festival durch den Getränkeverkauf und Geldern aus der Studierendenschaft, dem Gleichstellungsbüro der Universität Lüneburg und ein paar anderen Spendengeldern. Alle Organisator*innen und Helfer*innen arbeiten unentgeltlich. So können wir auch Künstler*innen und Referent*innen nur eine Aufwandsentschädigung zahlen und setzen auf die Solidarität aller Beteiligten. 
 
Eure coraci2016Crew 
 
Nazi-Kader, Anhänger*innen neofaschistischer Gruppen und andere Stressköpfe haben auf dem Coraci-Festival nichts verloren. Dies gilt sowohl für die inhaltlichen Veranstaltungen, als auch für den musikalischen Teil.

 

AStA der Universität Lüneburg
Scharnhorststraße 1
21335 Lüneburg

Das war 2017!

Am 20. Mai 2017 fand zum achten Mal an der Uni Lüneburg das coraci-Festival statt. Wir luden euch ein, bei Musik, Diskussionen, Workshops, sportlichem und kulturellem Programm mit einer Gesellschaft auseinanderzusetzen, in der ein menschenwürdiger Umgang gepflegt wird, in der verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen frei sind und sich gegenseitig unterstützen. Ob es dabei um eine Utopie oder um ein Konzept geht, um das wir kämpfen wollen und sollen, konntet ihr an dem Tag und an vielen weiteren Tagen diskutieren.

  • Festivaltag: 20. Mai 2017
  • Rahmenprogramm: 11.05 – 20.05 
  • Freier Eintritt
  • Workshops, Bands, Sport, Essensstände & vieles mehr 
***

On May 20th, 2017, the coraci – festival contre le racisme takes place the eighth time at the University of Lüneburg. We invite you to participate in music, discussions, workshops and cultural events to think about a humanitarian society in which people with different ways of life are free and support each other. We want to discuss with you whether this remains a utopia or if it is an idea for which we want to fight.

  • Festival: May 20th, 2017
  • Program: May 11th – May 20th
  • Free entrance
  • Workshops, Bands, Sports, Food Stalls & much more

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    جشنواره Coraci
 در 20 می 2017 برای هشمتین بار در دانشگاه لوفانا شهر لونیبورگ جشنواره Coraci تجلیل میگردد.
بدین منظور شمارا دعوت میکنیم به موسیقی ،بحث،کارگاهای آموزشی ،ورزشی وبرنامه های کلتوری در یک جامعه،
در جامعه که افراد با سلیقه های مناسب ومعقول ، از قشرهای مختلف دواطلبانه یکدیگر را کمک میکنند.
اینکه نظریه ما چقدر معقول است برای آنچه که مبارزه میکنیم،در آن ویا دیگر روزها صحبت کنید.
جشنواره 20 می 2017:
از 11 می تا 20 پزیرش رایگان
کارگاهای آموزشی،گروهی موسیقی ، ورزش ،غذا و اضافه تر.
مکان: دانشگاه لونیبورگ

Neonschwarz

Unsere Headliner 2017 sind: NEONSCHWARZ

Neonschwarz ist keine Farbe. Neonschwarz ist ein Planet. Oder doch eine Galaxie? Funkelnde Sterne, blinkende Lichter, bunter Rauch und der Geschmack von Ananas – ein Universum voll von Aktion und Eskalation. Vier Masken und acht Fäuste verdichtet auf einer viel zu kleinen Bühne, wie ein vermummter Elefant im Porzellanladen, der versucht einen Cocktail zu mixen. Atome die miteinander reagieren, Mauern die fallen, eine Bühne die brennt. Hui! Zum Glück hält einer den Rücken frei: Der Spion steht hochhausgleich in der Skyline und lenkt mit seinen Steuerrädern den funkensprühenden Dampfer elegant und stilsicher wie ein Zirkusdirektor von einem Höhepunkt zum nächsten.

Klar ist da viel Show dabei. Natürlich folgt das alles einer Choreographie und festen Regeln. Es sind aber die Regeln eines wilden Spiels, nicht die einer routinierten Gebrauchsanweisung für das Abspulen von Bühnenentertainment. Cool sein allein genügt nicht mehr. HipHop kann mehr. Neonschwarz bringen live in einer Sekunde so viel Energie auf den Punkt wie ein ganzes Genre zusammen. Ihr Talent ergibt addiert eine Summe die so groß ist, wie ihre Gage sein sollte. Wenn man Neonschwarz auf eine Waage stellt, dann platzt Hamburg. Und was ist mit den Beats? Die sind so fett wie Ronald Schill breit ist. Der DJ schneidet dazu präzise und scharf wie Samurai. Und die Texte? Die sind so schlau wie 1 girl und 2 boys nur sein können. Nicht die Flucht vor der Realität in den Sarkasmus sondern der Angriff auf sie mit Hoffnungen und Träumen. Neonschwarz ist keine Farbe. Neonschwarz ist ein Abenteuer und du solltest es nicht verpassen.

www.neonschwarz-music.com/
https://www.facebook.com/NeonschwarzHamburg
https://www.instagram.com/neonschwizzy

Wir freuen uns riesig, die coolen Menschen von Neonschwarz bei uns begrüßen zu dürfen!