Gizem Adiyaman

Gizem Adiyaman ist eine in Berlin geborene und aufgewachsene DJ, Podcasterin und politische Pädagogin. Sie absolvierte ihren Master in Soziokulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina und der Universidad Nacional Autónoma de México. 2017 gründete sie zusammen mit ihrer besten Freundin Lucia Luciano die Veranstaltungsreihe und das Soundsystem Hoe_mies, das sich auf weibliche & LGBTQI-Künstlerinnen, insbesondere im Hip Hop, konzentriert. 

Adiyaman und Luciano sind auch die Gastgeberinnen des Spotify-Original-Podcasts „Realitäter*innen“, bei dem es darum geht, marginalisierten Identitäten eine Plattform zu bieten, um den Mainstream über ihre Realitäten aufzuklären und typisch tabuisierte Themen wie Sexarbeit, das Gefängnissystem, Obdachlosigkeit und mehr zu beleuchten.

In dem Interview mit Gizem Adiyaman wird es um den Diaspora-Begriff in Bezug auf die Musik- und Partyszene gehen. Mit ihrer Expertise werden wir Fragen danach auf den Grund gehen, wieso es wichtig ist, wie wir unseren Musikkonsum gestalten und welche Bedeutung dabei dem Thema “Repräsentation” zukommt.

Zoom Zugangsdaten

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Film Respringo 27.06. / 20 Uhr

Zwischen Lehrbüchern zu Jazzmusik, Schmutzwäsche und Pommes liegt Suza, achtzehn, und will nicht mehr raus. Ihre rote Gitarre, Erbstück von ihrem Vater, wurde zum Sinnbild ihrer Unzulänglichkeit. Doch Sozialer Rückzug ist gar nicht so einfach, wird man belagert durch eine hysterische Mutter, einen Erpresser als besten Freund und einen seltsamen alten Spinner, der genau vorm eigenen Fenster die ganze Welt beschimpft.

Biographie

Denise Ekale Kum ist eine autodidaktische Filmemacherin, aufgewachsen zwischen Deutschland und Kamerun und mit Lebensabschnitten in Brasilien und Japan. Neben der Regie von visuell anspruchsvollen Musikvideos und der Arbeit an ihrer Jahreszeiten Kurzfilmreihe, ist sie als Development Producer bei Panthertainment tätig und für Kunden wie KIKA, Netflix und Disney+ dramaturgisch beratend aktiv. Die ersten Filme ihrer Kurzfilmreihe, Wintersonnenwende, Natsu No Takaramono und Respringendo, gedreht in Berlin und Tokyo, wurden international aufgeführt und erhielten mehrere Preise.

Isabel Frey 26.06. / 12 Uhr

Dort wo wir leben, dort ist unser Land: Jüdischer Diasporismus im 21. Jahrhundert
Der jüdische Diasporismus ist eine politische Strömung die für die kulturelle, soziale und politische Emanzipation von Jüdinnen* und Juden in der Diaspora eintritt. Sie orientiert sich an der Tradition des allgemeinen jüdischen Arbeiterbunds, kurz „Bund“ genannt, die größte jüdische sozialistische Partei in Osteuropa Anfang des 20. Jahrhunderts. Einerseits war der Bund internationalistisch ausgerichtet und kämpfte für die Befreiung der Arbeiter*innenklasse durch die Überwindung kapitalistischer Machtverhältnisse; andererseits waren die Bundist*innen selbstbewusst jüdisch, organisierten antifaschistische Selbstverteidigung gegen antisemitische Progrome und förderten die jiddische Sprache und Kultur. 
Isabel Frey ist jiddische Sängerin und politische Aktivistin und trägt mit ihrer Musik die diasporistische Tradition des Bunds in das 21. Jahrhundert. Ihr Debütalbum mit dem passenden Titel „Millenial Bundist“ interpretiert jiddische Revolutions- und Widerstandslieder teils traditionell und teils auf die heutige Politik angewendet. In diesem Vortrag spricht sie über den jüdischen Diasporismus, das neo-Bundistische Revival und wie ihre Praxis als Musikerin dazu beiträgt. 

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Sanni Est 26.06. / 19 Uhr

Webinar / „Au Pair“ – Die Klänge Meiner Diaspora (Kapitel 5 PHOTOPHOBIA)

Transmediale Künstlerin Sanni Est schaute bei der Komposition ihres kommenden Albums „PHOTOPHOBIA “ in die tiefste Dunkelheit ihres Selbsts und analysierte dadurch unterschiedliche Machtstrukturen und wie diese sich in ihrer Biographie abspielen.

Bei dem Lied „Au Pair“ (Kapitel 5), das sie mit 16 geschrieben hat, geht es um den Migrations Wunsch. Ein ehrlicher Bericht aus den Emotionen einer jungen trans* Frau ihrer Heimat und dem Unbekannten gegenüber.

Damals, recherchierte sie über das Programm Au Pair und hielt es eine Zeit lang für einen versuchenswerten Weg, nach Europa zu kommen.

15 Jahre später nahm sie die Musik auf: schreiende Lyrik von ihr selbst und Dornika Kazerani, Toque de Macumba (traditionelle afro-brasilianische Trommelmusik) und elektronische Streicher. Von dieser musikalischer Mischung hatte sie auch schon mit 16 geträumt, als sie ihre ersten Lieder geschrieben hat. Die Migration nach Europa ist ein Teil ihres Plans, sich mit der elektronischen Szene vertraut zu machen um avantgardistische Produzenten elektronischer Musik mit heimischen Trommelmeistern zusammen zu bringen um ihren einzigartigen Sound entwickeln zu können.

Einer der größten Einflüsse für dieses Projekt ist der Komponist und Sänger Chico Science, der Anfang der 90er zusammen mit anderen Bands wie Cordel do Fogo Encantado und Mundo Livre S/A die Bewegung Mangue Beat initiiert hat, wo zum ersten Mal traditionelle nordöstliche brasilianische Rhythmen mit elektronischen Instrumenten und US-amerikanischen Musikstilen zusammengemischt wurde.

In dem 90-minütigen Vortrag und Listening Session Au Pair – Die Klänge Meiner Diaspora erzählt Sanni mehr über ihre Musikrecherche, die soziale Bedeutung von Mangue Bit in Brasilien, ihrer Migration und wie sich diese Themen in der Komposition ihres Liedes spüren lassen.

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Sara und Jakob / 25.06. 19 Uhr

Webinar/ Afro-Diasporische Klassische Musik: Listening Session

Sara und Jakob beschäftigen sich intensiv mit Komponist:innen sogenannter klassischer Musik, die bisher vom Konzertbetrieb und dem Lehrplan an Musikhochschulen in Deutschland gemieden oder ausgeschlossen werden.

Mit Hörbeispielen werden die Werke und Hintergründe einiger Kompnist:innen der afrikanischen Diaspora vorgestellt.

Sara Kanarski ist 23 und studiert Kulturwissenschaften an der Leuphana. Den Weg in die klassischen Musik fand sie als Jungstudentin für Cello in Bremen, seitdem ist sie immer mehr in die organisatorische Rolle geschlüpft und hat unter anderem für Tonali Konzerte organisiert und ist derzeit im Planungsteam des lunatic Festivals.

Jakob ist ein in den USA und Deutschland ausgebildeter Cellist und spielt überwiegend sogenannte Klassische Musik. Er ist Mitbegründer des jungen Kammerorchester ensemble reflektor und Mitglied des Rothko String Quartets

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